8. Treffen der Expert Group „Marketing und Kommunikation“: Künstliche Intelligenz und Urheberrecht

KI revolutioniert Marketing und Kommunikation ebenso wie viele weitere Bereiche unseres (Berufs)lebens. Doch welche rechtlichen Fragen stellen sich bei der Nutzung KI-generierter Inhalte und Trainingsdaten? Und wer ist eigentlich Urheber?
Diese Themen standen im Zentrum des Treffens der Expert Group “Marketing und Kommunikation” im Club Tirol unter der Leitung von Sigrid Neureiter. Auf Einladung von Binder Grösswang Rechtsanwälte fanden sich am Wiener Firmensitz der international tätigen Wirtschaftskanzlei zahlreiche Club Tirolerinnen und Club Tiroler sowie weitere Gäste ein.
In einem fulminanten Vortrag widmeten sich die auf Geistiges Eigentum, Informationstechnologie sowie Digital Law spezialisierten Rechtsanwälte Michael Horak und Ivo Rungg, beide aus Tirol stammend, gemeinsam mit der Münchner Rechtsreferendarin Ricarda Wollweber der Thematik. Dabei spannten sie den Bogen vom Londoner Auktionshaus Christie´s über die New York Times und das Hamburger Artificial Intelligence Netzwerk LAION bis hin zum Reschensee in Südtirol.

Ohne Mensch kein Urheberrecht

In allen Fällen ging es um die vermutete Verletzung von Urheberrechten durch die Nutzung von existierenden Werken wie Kunst, Texten oder Fotos. Die Urteile fielen unterschiedlich aus bzw. sind die Prozesse teilweise noch im Laufen.

Fazit: Die Rechtsprechung steht bei KI noch am Anfang, wird sich aber den neuen Herausforderungen rasch anpassen. Klar zeigte sich, dass die KI nicht Urheber sein kann. Daher gilt: Ohne Mensch auch kein Urheber!

Tipps für die Praxis

Am Ende des Vortrages gaben die Experten noch praktische Tipps mit auf den Weg. So gilt es u.a.,
- beim KI-Training die Rechte an den Trainingsdaten sicherzustellen (z.B. durch entsprechende Vertragsgestaltung)
- bei KI-Erzeugnissen zu vermeiden, urheberrechtliche Schranken bewusst zu umgehen (z.B. bei Fotos)
- zur Sicherung von Urheberrechten die einzelnen Arbeitsschritte zum Nachweis der Eigenleistung genau zu dokumentieren (z.B. durch Screenshots).

Diskussion und Netzwerkausklang

Großes Interesse herrschte auch bei der darauffolgenden Diskussion. Was Vorstandspatin Charlotte Sengthaler zu den Schlussworten veranlasste: „Die KI gibt noch viele Fragen auf und entwickelt sich rasant weiter. Wir hoffen, dass wir mit dem Club Tirol in ein, zwei Jahren wieder kommen dürfen, um uns über den neuesten Stand der Rechtsprechung zu informieren.“

Anschließend wurde bei Snacks und Getränken noch intensiv genetzwerkt. Herzlichen Dank den Vortragenden Michael Horak, Ivo Rungg und Ricarda Wollweber für ihre Expertise sowie Binder Grösswang Rechtsanwälte für die Einladung!

Binder Grösswang berät seit mehr als 60 Jahren als eine der führenden österreichischen Wirtschaftskanzleien mit stark internationaler Ausrichtung zu allen Fragen des Wirtschaftsrechts. Die Kanzlei beschäftigt an den Standorten in Wien und Innsbruck über 190 Mitarbeiter*innen und betreut namhafte nationale wie auch internationale Unternehmen aller Branchen.
Internationale Fachverlage wie Juve, Chambers, the Legal 500 und IFLR 1000 zeichnen alle Fachbereiche von Binder Grösswang regelmäßig mit Spitzenbewertungen aus. Dazu zählen auch internationale Preise wie der The Lawyer Law Firm of the Year Austria Award, der Chambers Europe Austrian Law Firm of the Year Award und der IFLR European Law Firm of the Year Award.

Ivo Rungg und Michael Horak sind Partner bei Binder Grösswang und spezialisiert auf Geistiges Eigentum, Informationstechnologie sowie Digital Law.

www.bindergroesswang.at